Geschichte

Im Mai 1826 gründeten im Regierungsgebäude in Chur dreizehn Männer die «Geschichtforschende Gesellschaft von Graubünden».

Initianten dieses Unternehmes waren ein Bündner und ein Deutscher: der Jurist Theodor von Mohr (1794–1854), ein unermüdlicher Sammler von bündnerischen Urkunden, sowie Georg Wilhelm Röder (1795–1872), der während der Demagogen­verfolgung in die Schweiz geflüchtet war und an der Churer Kantonsschule eine Anstellung gefunden hatte.

Die Gründung war ebenso sehr ein politisch-vaterländischer Akt wie ein wissenschaftlicher Schritt, hiess es doch in Artikel 1 der Statuten: «Es hat sich die vaterländische geschichtforschende Gesellschaft zum Zwecke gesetzt, die Geschichte des Vaterlandes in allen ihren Verzweigungen zu erforschen und zu bearbeiten.»

1869

lancierten neun Personen – wie bereits 1826 grossenteils Politiker aus prominenten Bündner Familien – die Idee der Schaffung eines kantonalen Museums und gründeten zu diesem Zweck die «Antiquarische Gesellschaft».

1870

Im Herbst 1870 gelang es, die Kräfte zu bündeln: Durch die Fusion der «Antiquarischen Gesellschaft» mit der «Geschichtforschenden Gesellschaft» sowie dem «Literarischen Verein» entstand neu die «Historisch-antiquarische Gesellschaft von Graubünden», abgekürzt HAGG genannt.

Das Präsidium übernahm Peter Conradin von Planta (1815–1902), ein politisch ausserordentlich aktiver, liberaler, aber von ideologischen Bindungen freier Mann, der als kantonaler und nationaler Politiker wie auch als Redaktor wichtiger kantonaler Gesetze, als Zeitungsgründer, Journalist und Historiker Hervorragendes geleistet hat.

Peter Conradin von Planta (1815–1902)

Die Mitgliederzahl der Gesellschaft nahm in der folgenden Zeit kontinuierlich zu. 1880 zählte sie 122 Mitglieder, 1890 bereits 259. Sowohl der Vorstand wie auch ein Grossteil der Mitglieder rekrutierte sich damals aus dem Kreis der politischen, militärischen und akademischen Honoratioren.

1930 erreichte der Mitgliederstand mit deutlich über 400 seinen Höhepunkt. Danach sank er bis 1970 auf unter 300. Inzwischen hat die Gesellschaft wieder deutlich über 300 Mitglieder.

Heute finden sich in unseren Reihen erfreulicherweise viele Frauen und Männer aus einem breiten Spektrum verschiedener Berufsgattungen. Alle vereint sie nach wie vor das Interesse an der Landesgeschichte.

1994

wurde der Gesellschaftsname in Zusammenhang mit einer Totalrevision der Statuten in «Historische Gesellschaft von Graubünden» abgeändert.

2014

ist, verbunden mit der Neuschaffung des Logos, eine weitere Namensänderung erfolgt – diesmal allerdings nur eine kleine Retusche. Der Gesellschaftsname lautet nun schlicht und modern: «Historische Gesellschaft Graubünden».